Anti-LED

Für mehr Umweltschutz:


Kampagne gegen

batteriebetriebene
LED-Grablichter


Das hat eine Jahrhunderte lange Tradition: Kerzen zur Erinnerung an die Verstorbenen auf dem Friedhof aufzustellen. Die Lichter sind Zeichen der Hoffnung und bringen Licht ins Dunkel der Friedhöfe – und das seit langem schon nicht mehr durch Kerzen, sondern immer mehr auch durch LED-Grablichter. Letzteres ist allerdings keine gute Idee für die Umwelt.

 

Darauf machen das Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur, der Verbandder Friedhofsverwalter, der und der Verein zur Förderung der deutschenFriedhofkultur gemeinsam aufmerksam. Zu den Gedenktagen 2023 bieten sieVerwaltungen ein „LED-Vermeidungs-Poster“ zum Gratisdownload hier an. 

 

Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Verwaltungen dieses Plakataufhängen würden und so zu mehr Umweltschutz auch an den Gedenktagen in diesemJahr beitragen.



Ressourcenschutz-Experte zu Ökobilanz von Grablichtern:


Klassische Grablichter sind zu empfehlen

 

Zunächst die gute Nachricht: Das klassische rote Grablicht mit Kerze und Kunststoffummantelung schneidet im Vergleich mit anderen Lichtquellen noch mit am besten ab. Zwar entsteht Plastikmüll, doch wenn dieser richtig entsorgt wird, spräche nur wenig gegen sie, erklärt Phillip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW. „Entscheidend ist, dass sich die Kunststoffummantelung einfach herstellen und recyceln lässt“. Auch dass die Kerzen darin aus Erdöl gewonnen werden, sieht der Referent für Ressourcenschutz als nicht so problematisch an. „Man kann nicht sagen, dass vor allem Kerzen aus pflanzlichen Stoffen besser sind. Sie stammen meist aus dem globalen Süden und werden z.B. aus Palmöl gewonnen.“ Auch Bienenwachs ist in der Herstellung aufwändig. 


Die nachhaltigste Variante ist, Grabkerzen aus rotem Glas zu verwenden, die wiederbefüllbar sind, in die also immer wieder neue Kerzen ohne Ummantelung eingesetzt werden können. Auch Kerzen ohne Ummantelung in Laternen anzuzünden ist empfehlenswert – und die Kerzen dürfen dabei ruhig auch aus Paraffin bestehen.


Von batteriebetriebenen LED-Grablichtern rät der Umweltexperte aber komplett ab. Sie seien umweltschädlich in der Herstellung: Es müssen Erze im globalen Süden abgebaut werden, die Herstellung ist energieaufwändig und die Entsorgung problematisch. Wesentlich besser schneiden hingegen solarbetriebene LED-Leuchten ab. „Wenn diese über mehrere Jahre genutzt werden, ist das durchaus empfehlenswert.“ Philip Heldt verweist aber auch zugleich darauf, dass es hierzu noch keine gesicherten Daten gibt. 

 

Entscheidend für die Nachhaltigkeit ist vor allem die Entsorgung. Viele der LED-Lichter werden einfach über den Abfalleimer auf dem Friedhof als Restmüll entsorgt, sagt Heldt  – ein absolutes No-Go besonders in Bezug auf Akkus und Batterien. Und genau deshalb haben VfD, Kuratorium und VFFK die Kampagne gegen batteriebetriebene LED-Grablichter gestartet. Nähere Informationen finden sich dazu auf den Webseiten der Institutionen.

 


 

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